MüLLER IST DER KNüLLER: FüNF EINSER FüR DIE BAYERN-STARS BEI DER GALA GEGEN DEN BVB

Müller ist der Knüller: Fünf Einser für die Bayern-Stars bei der Gala gegen den BVB

Der FC Bayern traf im absoluten Spitzenspiel der Bundesliga auf Borussia Dortmund. Ein tz-Einzelkritik zum Auftritt der Bayern-Stars in der Allianz Arena.

München – Da war es also, des erste Spiel von Thomas Tuchel als Trainer des FC Bayern. Nach dem Beben vor zwei Wochen, als Julian Nagelsmann auf unschöne Art und Weise entlassen wurde und seine Koffer an der Säbener Straße packen musste, feierte sein Nachfolger nun sein Debüt.

Ausgerechnet – wie es im Fußball dann häufig so ist – gegen Borussia Dortmund, den EX-Verein von Thomas Tuchel. Vor dem Spiel ging es bei Sky schon ordentlich rund, weil Oliver Kahn und Lothar Matthäus sich einen verbalen Schlagabtausch lieferten.

Einzelkritik zum Auftritt der Bayern-Stars gegen den BVB: Müller ist der Knüller und fünf Einser

Die Partie stand aber nicht nur wegen dieser Personalie Tuchel im Fokus. Der BVB reiste als Tabellenführer in die Allianz Arena. Doch nach 45 Minuten war das alles Makulatur.

Mit einem kuriosen Treffer aus der eigenen Hälfte brachte Dayot Upamenaco den Rekordmeister in Führung (13. Minute). Keine fünf Minuten später war dann Thomas Müller nach einem Kopfball von Matthijs de Ligt zur Stelle und erhöhte auf 2:0 (18.), ehe wieder Müller das 3:0 erzielte (23.). Drei Treffer in zehn Minuten!

Anschließend fand der BVB nicht mehr ins Spiel. Kurz nach der Pause legte Kingsley Coman nach überragender Vorarbeit von Leroy Sané zum 4:0 (51.) nach. In der 71. Minute verkürzte Emre Can mit einem verwandelten Foulelfmeter auf 4:1. Doniel Malen traf in der 90. Minute dann noch zum 4:2 - was auch der Endstand war. Damit grüßt der FC Bayern wieder von der Tabellenspitze. Die tz-Einzelkritik zum Spiel.

Yann Sommer

Hatte bei seinem bisher einzigen Patzer im Bayern-Trikot gegen PSG das Glück, dass seine Vordermänner ihm aus der Patsche halfen – das taten die Dortmunder diesmal nicht, als ihr Torhüter Gregor Kobel neben den Ball trat. Das 1:0 auf der Gegenseite sorgte dafür, dass Sommer im Topspiel kaum gefordert war, weil Dortmund vollkommen den Faden verlor. Beim Elfmeter zum 4:1 in der richtigen Ecke, aber nicht dran. Sah beim Malen-Tor kurz vor Schluss aber nicht glücklich aus. Note: 3

Benjamin Pavard

Musste wieder als klassischer Rechtsverteidiger an, weil Tuchel mit Viererkette spielen ließ, Agierte unauffällig, was für einen Verteidiger nicht schlecht ist, aber auffiel, weil die beiden Innenverteidiger neben ihm so überragende Momente hatten. Ein Abschluss zischte knapp am Pfosten vorbei. Note: 2

Dayot Upamecano

Hätte Thomas Tuchel nicht noch zehn weitere Spieler zu coachen gehabt, hätte der nach oben gereckte Daumen, den der neue Coach Upamecano ständig zeigte, sich wahrscheinlich gar nicht mehr gesenkt. Das lag nicht nur an seinem Anteil am ersten Treffer – eine Vorlage auf Leroy Sané kullerte nach Kobel-Patzer zum 1:0 ins Tor. Sondern auch an diversen weiteren Aktionen. Offensiv wie defensiv ein spielentscheidender Mann. Note: 1

Foto © IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON

Matthijs de Ligt

Der Niederländer war schon unter Julian Nagelsmann einer der wenigen Profis, dessen Formkurve steil nach oben zeigte – unter Thomas Tuchel geht es so weiter. De Ligt blockte den ersten BVB-Angriff weg, ein wichtiges Zeichen in der guten Anfangsphase der Gäste. Die Ecke, die Thomas Müller zum 2:0 verwertete, verlängerte er per Kopf. Stark, robust, gedankenschnell – kurzum: genial. Note: 1

Alphonso Davies

Erhielt den Vorzug vor Joao Cancelo, hatte allerdings erneut einige Ungenauigkeiten im Passspiel und bekam als einer der wenigen auch mal einen Rüffel von Thomas Tuchel. Ließ Gegenspieler Marius Wolf die Flanke schlagen, die zum Strafstoß für den BVB führte. Note: 3 (79. Joao Cancelo: o.B.)

Joshua Kimmich

Wurde in der Anfangsphase von Emre Can abgeräumt und hatte damit großen Anteil daran, dass der Dortmunder Mittelfeldchef früh vom Gas geben musste. Dass im gefühlt 1000 Anlauf auch eine seiner Ecken zum Erfolg führte (2:0), passte zum Gesamtauftritt des Münchner Regisseurs. War körperlich präsent, stopfte Löcher und trieb das Spiel nach vorne an. Note: 2

Leon Goretzka

Agierte deutlich unauffälliger als sein Nebenmann Kimmich und zeigte vergleichsweise wenig von seiner gefürchteten Offensivstärke. Bei einigen missglückten Pässen schüttelte Tuchel den Kopf – er weiß ja, was Goretzka kann. Mehr als diesen einen Kopfball in die Arme von Kobel, der im Gedächtnis blieb. Defensiv dafür tadellos. Note: 3 (ab 86. Gravenberch o.B.)

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Kingsley Coman

Harmonierte prächtig mit Sané und Müller – und machte alles richtig. Eroberte Bälle, leitete die Kugel mit gutem Auge weiter oder machte er eben selbst. Ein Schuss (21.) ging drüber, in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte er das 4:0 auf dem Fuß, er machte es aber erst nach dem Seitenwechsel. Starke Vorlage von Sané, stark verwertet. Note: 1 (79. Jamal Musiala: o.B.)

Thomas Müller

Verkörperte das wiedergefundene Münchner Mia san Mia in Perfektion. Verwertete eine Ecke zum 2:0 (18.), war beim Abpraller zum 3:0 (23.) zur Stelle. Rannte, ackerte, passte – und zauberte sogar: Einen schon im Toraus vermuteten Ball brachte er per Hacke zurück ins Spiel und rollte sich danach galant mit einem Purzelbaum ab. Haltungsnote: 1 – Note: 1 (ab 69.: Serge Gnabry: o.B.)

Leroy Sané

Steht unter besonderer Beobachtung, weil er unter Nagelsmann nicht performte und von Tuchel zu konstant guter Leistung getrieben werden soll. Lieferte gleich im ersten Spiel gute Argumente für einen dauerhaften Stammplatz: Seinen Schuss vor dem 3:0 konnte Kobel nicht halten, Müller war zur Stelle. Das 4:0 bereitete er mit einem seiner rasanten Läufe mustergültig ein. Note: 1

Eric Maxim Choupo-Moting

War an der überragenden Offensivleistung der Bayern beteiligt, in dem er Bälle festmachte, gute Läufe anbot und mitzog. Nur ein Tor wollte dem Stürmer nicht gelingen, obwohl er einige gute Möglichkeiten hatte. Als die Kugel nach einem Fallrückzieher im Netz zappelte, ertönte der Abseitspfiff. Note: 3 (ab 69. Sadio Mané: o.B.)

Aus der Allianz Arena berichten Manuel Bonke, Hanna Raif und Florian Schimak

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