JUGENDLICHER (15) STIRBT UND WIRD ORGANSPENDER – HAFTBEFEHL ZEICHNET DETAILS DES ANGRIFFS BEIM GERMANY CUP NACH

Fußballturnier in Frankfurt

Jugendlicher (15) stirbt und wird Organspender – Haftbefehl zeichnet Details des Angriffs beim Germany Cup nach

Der 15-jährige Fußballer, der am Pfingstwochenende bei einem Fußballturnier mit einem Schlag gegen den Kopf lebensgefährlich verletzt wurde, ist gestorben.

Update vom Mittwoch, 31. Mai, 15.15 Uhr: Der 15-Jährige, der beim Germany Cup in Frankfurt am Pfingssonntag von einem Gegenspieler bewusstlos geschlagen wurde, ist im Krankenhaus gestorben. Das teilte die Polizei am Mittwochnachmittag (31. Mai) mit. „Zur Klärung der Todesursache soll in den nächsten Tagen eine Obduktion durchgeführt werden“, heißt es weiter.

Am Vormittag waren Details des Haftbefehls gegen den 16-jährigen Täter aus dem französischen Metz bekannt geworden. Die Anklage laute auf gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge, bestätigte die Frankfurter Staatsanwaltschaft. Der Jugendliche sitzt nach wie vor in U-Haft.

Der 15-Jährige aus Berlin war am Dienstag (30. Mai) für hirntot erklärt worden. Nach Angaben einer Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft wird der 15-Jährige Organspender. „Zur Vorbereitung der Organentnahme wird er derzeit noch an Maschinen gehalten“, sagte Sprecherin Nadja Niesen.

Schlägerei bei Fußball-Turnier in Frankfurt: Ärzte erklärten Jugendlichen für hirntot

+++ 20.32 Uhr: Die Bestürzung über den tragischen Vorfall beim „Germany Cup“ in Frankfurt ist groß in der hiesigen Fußballszene. „Wir sind schockiert darüber, dass ein Jugendlicher durch Gewalt auf einem hessischen Fußballplatz um sein Leben kämpft. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des Jungen“, zitierte der Hessische Fußballverband HFV-Vizepräsidentin Prof. Dr. Silke Sinning in einer Pressemitteilung. Fassungslos hätte der Verband am Wochenende von dem Gewaltvorfall erfahren müssen, hieß es in der Mitteilung weiter.

Auch Goran Culjak, Vorsitzender der Frankfurter Schiedsrichtervereinigung, nahm die Nachricht über die Gewalttat mit großem Bedauern auf. Seit mehreren Jahren warnt Culjak vor Gewalt auf den Sportplätzen – insbesondere gegenüber den Unparteiischen. „Es gab genug Warnsignale“, sagte er im Gespräch mit der FR. Leider müsse immer erst was passieren, damit die Menschen handeln würden.

Für Kriminologin Thaya Vester von der Uni Tübingen war die Eskalation beim „Germany Cup“ in „gewisser Weise eine Frage der Zeit“. Im Fußball seien bei gewaltsamen Auseinandersetzungen schon häufig Faustschläge im Kopfbereich zu verzeichnen gewesen, sagte sie im Interview mit der FR. Ein Zentimeter weiter oben oder unten könne über Leben und Tod erscheinen. „Diejenigen, die noch nicht verstanden haben, dass es ein Problem gibt, die müssen es spätestens jetzt verstanden haben“, forderte Vester.

Jugendlicher in Frankfurt geprügelt – Rechtsanwalt spricht von „Ohrfeige“

+++ 17.29 Uhr: Zwei Tage nach dem schrecklichen Vorfall beim „Germany Cup“ in Frankfurt geht die Aufarbeitung weiter. Nach der Prügelei nach einem Spiel, bei dem ein 15-Jähriger aus Berlin lebensgefährliche Verletzungen erlitt und laut Angaben der Staatsanwaltschaft „hirntot“ sein soll, äußerte sich der Rechtsanwalt des mutmaßlichen Täters. Zugleich wehrt sich der Rettungsdienst gegen die Vorwürfe von Rechtsanwalt Seyed Iranbomy.

Den Angaben von Iranbomy zufolge habe der 16-Jährige aus dem französischen Metz seinem Gegenspieler aus Notwehr lediglich eine „Ohrfeige“ verpasst, wie er gegenüber der Frankfurter Rundschau sagte. Zudem seien Notarzt und Feuerwehr erst weit nach dem abgesetzten Notruf am Sportgelände in Eckenheim eingetroffen. Dieser Darstellung widersprach die Feuerwehr Frankfurt und legte der FR das Einsatzprotokoll vor.

Sowohl der JFC Berlin, der Verein des Opfers, als auch die Ermittler wollen zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Auskünfte geben. Der Hessische Fußballverband, der Veranstalter SGF-Turniere sowie Politikerinnen und Politiker aus dem Römer reagierten bestürzt über den Vorfall.

Staatsanwaltschaft erklärt Opfer für „hirntot“

Update vom Dienstag, 30. Mai, 10.39 Uhr: Nach der Gewalteskalation am Sonntagnachmittag (28. Mai) bei einem Fußballturnier auf dem Gelände des SV Viktoria Preußen in Frankfurt-Eckenheim haben Polizei und Staatsanwaltschaft weitere Informationen herausgegeben. So heißt es bei der Staatanwaltschaft auf Nachfrage, das Opfer - ein 15-Jähriger aus Berlin - sei hirntot. Ein Funktionär des Hessischen Fußballverbands sowie der Anwalt des mutmaßlichen Täters hatten zunächst erklärt, der Jugendliche sei verstorben. In einer früheren Version dieses Artikels berichteten wir dies ebenfalls.

Nach bisherigen Erkenntnissen kam es demnach im es gegen 16.10 Uhr, nach dem Abpfiff eines Fußballspiels, zu einem Spielertumult, der in einer Schlägerei zwischen den Spielern eskalierte.

Gewalteskalation auf Fußballplatz in Frankfurt: Polizei richtet Portal für Zeugen ein

Dabei soll ein 16-jähriger Spieler aus einer französischen Fußballmannschaft einen 15-jährigen Berliner Spieler gegen den Kopf beziehungsweise Hals geschlagen haben. Daraufhin sackte der Getroffene laut einer Meldung von Polizei und Staatsanwaltschaft Frankfurt zu Boden. Der 15-Jährige musste reanimiert und in eine nahegelegenes Krankenhaus in Frankfurt gebracht werden. Dort stellten die Ärzte lebensbedrohliche Hirnverletzungen fest.

Der 16-Jährige wurde festgenommen und am Folgetag einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Untersuchungshaftbefehl.

Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt geben können, sich mit der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 069 / 755 - 51199 oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. Zudem wurde ein Portal eingerichtet, über das Zeugen Bild- und Videomaterial hochladen und den Ermittlern zur Verfügung stellen können.

Beim Germany Cup in Frankfurt eskaliert die Gewalt: Jugendlicher hirntot geprügelt

Erstmeldung vom Montag, 29. Mai, 23.02 Uhr: Ein Jugendlicher ist nach einer Schlägerei bei einem Fußballturnier am Pfingstwochenende in Frankfurt im Krankenhaus für hirntot erklärt worden. Zunächst hatten unter anderem ein Funktionär des Hessischen Fußballverbands sowie der Anwalt des mutmaßlichen Täters erklärt, der Junge sei verstorben. Der mutmaßliche Täter ist nach Angaben des Anwalts ein 16-Jähriger aus Frankreich, der am Montag bereits einer Haftrichterin vorgeführt wurde.

Der Vorfall ereignete sich beim Germany Cup 2023, einem internationalen Jugendfußballturnier, das in zwölf verschiedenen deutschen Städten stattfindet. Unter anderem die Spiele der U-17-Mannschaften wurden am Pfingstsamstag und -sonntag auf dem Gelände des SV Viktoria Preußen in Frankfurt-Eckenheim ausgetragen. Laut eines Augenzeugen soll beim Halbfinale ein Berliner Verein auf einen französischen Verein getroffen sein. Berlin habe 1:0 in Führung gelegen, als der Schiedsrichter abgepfiffen habe. Nach Provokationen sei zwischen den beiden Mannschaften eine Schlägerei ausgebrochen.

Germany Cup in Frankfurt: Laut Zeugen bekam Jugendlicher einen Schlag gegen den Kopf

Das bestätigte auch die Polizei auf FR-Anfrage. Dabei seien mehrere Menschen verletzt worden. Der Jugendliche bekam bei der Auseinandersetzung wohl einen Schlag gegen den Kopf und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Weitere Informationen gab die Polizei am späten Montagabend nicht heraus. Der Turnierveranstalter und der Vorstand von Viktoria Preußen waren am Montagabend nicht zu erreichen.

Jugendlicher in Frankfurt niedergeschlagen - Wiederbelebungsversuch auf dem Fußballplatz

Um 17.22 Uhr hatte die Feuerwehr Frankfurt getwittert, dass ein Jugendlicher auf einem Fußballturnier „plötzlich das Bewusstsein“ verloren habe und von Ersthelfern habe wiederbelebt werden müssen. Als der Spieler wieder „regelmäßige Kreislaufanzeichen“ gezeigt habe, sei er ins Krankenhaus gebracht worden.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und will im Lauf des Tages weitere Details bekanntgeben. (Timur Tinç/Sarah Bernhard/Florian Dörr/dpa)

Der sportpolitische Sprecher der SPD im Römer, Jan Klingelhöfer, kritisiert die Preiserhöhungen bei den Sitzplatz-Dauerkarten von Eintracht Frankfurt.

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